„Mist, jetzt muss ich schon wieder fegen!
Treffpunkt zum König-Abholen bleibt Frank Brambrinks Hof
Wie eine graue Linie zieht sich die Landstraße L600 durch die Bauernschaft Börnste. Sie trennt das Gebiet in zwei Hälften: Börnste Nord und Börnste Süd.
Eigentlich messen die Bewohner der Bauerschaft dieser Tatsache keinerlei Bedeutung zu, beim Schützenfest feiert jeder mit jedem. Eine Entscheidung hängt aber doch an der „Grenze": Je nachdem, wo der neue König herkommt, treffen sich die Schützen entweder bei Frank Brambrink im Süden von Börnste oder im Norden - bei Bernhard Gövert.
In den vergangenen elf Jahren kam jeder Börnster König aus dem Süden. Jahr für Jahr war der Treffpunkt zum Abholen Brambrinks Hof. „Damit mein Hof dabei im rechten Licht erstrahlt, muss ich natürlich vorher mit dem Besen über den Platz", erklärte Frank Brambrink am Sonntag im Schatten der Vogelstange. „So wurde ich in den vergangenen Jahren zum Dauerfeger!"
Kaum ging es dann ans Vogelschießen, drückte der fegende Börnster die Daumen, dass es in diesem Jahr „endlich" mal wieder zu Göverts gehen würde.
Und so nahm das Vogelschießen seinen Lauf: Schuss um Schuss verlor der hölzerne Flattermann Teil für Teil von seinem splitternden Gefieder, Schuss um Schuss kamen die fiebernden Schützen einer Entscheidung, wer als nächster die Börnster Königs-Plaketten tragen darf, näher. Und dann -195 laute Knalls später - stand es fest: Der von allen umjubelte König heißt Andreas Feldmann - ein Süd-Börnster!
„Mist! Jetzt muss ich schon wieder fegen", schmunzelte Brambrink gleich nach dem Aufprall der Überreste vom Holzvogel. „Aber eigentlich mache ich es ja gern..." -as-