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Vorwort
 
Die Liebe zur Musik ist der Schlüssel zu diesem Buch.
Hast Du diese Liebe nicht, wirst Du nichts verstehen.
 
Alli Ackerweib
Deutsche Erstausgabe
in 34 Auflage
 
 
Aus dem Englischen
übersetzt von
Susanne A.
 
Für Susanne, ohne die ich diese Zeilen auch geschrieben hätte.

 

Der Autor:

 
Alli Ackerweib wurde am 01.10.1961 in Börnste geboren.
Es war eine komplikationslose Hausgeburt.
 
Im zarten Alter von sechs Jahren musste er erstmalig sein geliebtes Börnste
und den Schutz des behüteten familiären Umfelds verlassen.
Die Schule im entfernten Welte und später im für ihn großstädtischen Dülmen rief.
Ein Schock für´s Leben, von dem er sich bis in die Pubertät hinein nicht erholen sollte.
Aus der Tiefe des Nichts erblühte er erst wieder,
als er im Jahr 1976 in einer der von ihm als Folter empfundenen Englischstunden Laute vernahm,
die vordem nie bis zu seinen Ohren gedrungen waren.
 
Aufgelegt von einer ihm namentlich nicht mehr bekannten Englischlehrerin,
abgetastet mittels der Diamantnadel des schuleigenen Plattenspielers,
wiedergegeben von den dazugehörenden Lautsprechern, erklangen Töne,
die sein ganzes Leben verändern sollten.
„Floating“, eine Schallplatte der Gruppe Eloy nahm ihn in seinen Bann
und mit dem darauf enthaltenen vierzehnminütigen Monumentalstück
„The Light from Deep Darkness“ tat sich eine neue Welt auf…
 
„Die Geschichte der Börnster Live-Musik-Kultur“ ist sein erstes Werk,
das auf Anhieb im Börnster Bereich für Furore sorgte und bisher mehrfach verkauft wurde.
Alli Ackerweib lebt heute zurückgezogen in Dülmen.
Von Zeit zu Zeit zählt er die Münzen des immer größer werdenden
Geldberges aus den Einnahmen des Buchverkaufs,
fühlt sich wie Onkel Dagobert aus Wildsauenhausen und freut sich auf´s nächste Septemberfest.
 
 
 
 
Das Buch:
 
Dieses Buch erzählt die Geschichte von ein paar Börnstern,
die in ihrer Bauernschaft ihre musikalischen Träume leben und feiern.
Die Großen der Folk-Musik-Szene werden nie in Börnste vorbeischauen.
Somit kann dieses Buch nicht über die großen Sensationen und Skandale der Musikszene berichten.
Aber es berichtet von uns, von den Septemberfesten
und damit von den kleinen Freuden, die wir mit unserer Live-Musik haben.
Damit die Geschichte nicht so trocken wird, begleiten uns ein paar Vierbeiner,
unsere geliebten, aber frei erfundenen Wildsauen durch den Lauf der Jahre.
 
Dieses Buch lebt, es wächst von Zeit zu Zeit und schreibt die Geschichte der Septemberfeste
und das Leben der Wildsauen fort. So gleicht keine Auflage der anderen.
 
Deutschlehrer finden hier ein interessantes Betätigungsfeld,
können sie doch einen Sumpf von Grammatik- und Rechtsschreibfehlern entwässern.
Was würde der Sammler Börnster Trivial-Literatur ohne dieses Buch
in seinen zahllosen Auflagen machen?
Tierfreunde können sich ab Seite 16 über das Leben der Wildsauen in Börnste erfreuen.
Blutrünstige Nichtvegetarier werden gerade an den ersten Seiten ihre Freude haben.
 
Ihr seht, es gibt mannigfaltige Gründe dieses Buch zu lesen.
 
 
 
 
 
 
 
Die mitwirkenden Wildsauen
und ihre musikalischen Vorlieben:
 
 
 
Bertha
 
lebte in den 70´er Jahren des letzten Jahrhunderts in Börnste.
Die große Liebe des totalen Kraut- und Classic-Rockfans war Willi Wildschwein von Grobschnitt.
 
 
Martha
 
ist eine Enkelin von Bertha, erfreut sich bester Gesundheit und ist im zeugungsfähigen Alter.
Sie ist ein ruhiger Vertreter und liebt die Folkmusik in all ihren Farben.
 
 
 
Eberhard
 
Unser Eber liebt es hard.
Als direkter Abkömmling des Wildsauen-Ebers Willi Wildsau von Wacken
(nicht zu verwechseln mit Willi Wildschwein von Grobschnitt)
wurde ihm der Hard- und Prog- Rock in die Wiege gelegt.
Eberhard hatte im Jahr 2007 ein intimes Erlebnis mit Martha.
Die weitere Entwicklung bleibt abzuwarten.
 
 
 
 
 
 

Ein Rückblick auf das letzte Jahrtausend:

Das Septemberfest 1978

Es war einmal, so fängt jedes Märchen an, und so wollen wir auch starten.
 
Sagen und Mythen ranken um die Geschehnisse,
die sich in rauer Vorzeit, genauer am 3. September 1978, in Börnste,
einer kleinen Bauernschaft im Herzen Germaniens, ereigneten.
Die letzten Dinosaurier hatten Börnste verlassen
und sich auf den Weg nach Neandertal gemacht.
So waren die Börnster einer Sorge weniger und das wurde gefeiert:

 

Wie hieß es damals:
Ackerweiber, Klaren (Whisky war noch zu teuer) Kacky (Hacky in Windeln) un Huber makt:
 
Dat Septemberfest
 
Es spielte eine All-Star-Septemberfest-Band
„Noo de Ünnest up Krunke´s Kartoffelacker.“
(Übersetzt: After Lunch at Krunke´s Potatoe Working Station).
Es war das erste und bisher einzige Open Air.
Die Zuschauerzahl ist historisch leider nicht überliefert.
Gesponsert wurde das Fest von Oma Timmermann,
sie besaß zu jener Zeit einen florierenden Getränkehandel
am Rande von Krunke´s Kartoffelacker und war für den Getränkeausschank zuständig.
Septemberfest-Kakao war der Renner.
Bier wurde auf Geheiß von Opa Stegemann nicht angeboten.
Er war damals der Mann für die innere und äußere Ordnung
im von Ackerbau und Viehzucht geprägten Börnste
und übernahm die Security beim Event.
Sicherheitsbedenken bewegten ihn zur Aussprache des Bierverbots.
 
Da sich fast alle Beteiligten nur sehr vage und verschwommen
an den 3.9.1978 erinnern können,
nehmen wir an, das es sich bei dem ausgeschenkten Septemberfest-Kakao
um eine Ur-Form des „Sweet September“ handelte,
also einer genetisch durch Zufuhr von Rum veränderten Mixtur aus Kuhmilch und Kakao,
die seit den Kreuzzügen entlang der Westküsten Eurasiens
auch unter dem Begriff Lumbumba in Börnste bekannnt war.
 
Der Spruch: „Sieben Bierchen ersetzen eine Mahlzeit“,
hatte am 3.9. keine Gültigkeit
und so setzte zu Festbeginn ein wahrer Run auf den Grillstand ein.
 
Da hing sie nun, diese prächtige, mit einer knusprigen Fettkruste versehene,
monströse, von einem Eichenspieß durchbohrte Wildsau namens Bertha.
Ihr Ableben erfüllte die Börnster Bogenschützen mit Stolz.
Sie hatten unter dem Kommando von Hartmut dem Bürgel den finalen Sperr angesetzt.
Was war das für eine berüchtigte Wildsau gewesen, diese Bertha,
ließ sie doch zu Lebzeiten keinen Kartoffelacker zur Nahrungsbeschaffung aus
und war dazu noch schneller als jeder Bauer.
Noch heute zieren die von ihren Keilern geschaffenen Furchen alle Kartoffelacker.
Achtet einmal darauf. So kam es denn auch,
dass nicht Musiker die Plakate zu diesem Feste zierten,
sondern das Konterfei der erlegten Wildsau Bertha.
Kaum war die Sonne in der Erde versunken,
war´s denn um Bertha geschehen.
Nur noch ein knöchernes Gerippe umhüllte den Eichenspieß.
Just in diesem Moment traf er ein, unser letzter,
an der Einlasskontrolle von Opa Stegemann hängen gebliebender,
beim Versuch des Gerstensaftschmuggelns erwischter heißhungriger Gast.
Und dann so was, nichts mehr da von Bertha,
nichts mehr da von ihrem begehrten Fleische, kein noch so kleiner Fetzen.
Ein Albtraum, seine spätpubertäre Apokalypse,
das Ende der alten Welt, zumindest für ihn,
für diesem selbsternannten Pechvogel.
 
Dieser leere Magen,
dieser persönliche Albtraum apokalyptischen Ausmaßes
sollte Auswirkungen auf all unsere Septemberfeste der Neuzeit haben,
wurde ihr Beginn doch stets eingeläutet vom vorzeitigen Erscheinen des damaligen Pechvogels,
unseres lieben Freundes Eff Dsceh.
 
Mensch Eff Dseh, du sollst bei uns nie wieder Hunger
leiden.
 
Und außerdem:
 
Erst wenn der letzte Gast gesättigt, der letzte Hund gefressen,
der letzte Magen geplatzt, erst dann werden wir den Grill ausmachen,
welch Stunde die Sonnenuhr auch zeigt…
 
Indianerehrenwort.
 
Bertha ist übrigens die letzte Knollen und Kraut fressende Wildsau,
die von uns gejagt und gegessen wurde.
Wir legten nach dem finalen Sperr auf Bertha die Waffen nieder
und stellten die Wildsauen in Börnste unter Artenschutz.
Ein Verdienst der Wildsauenrechtler unter uns,
die schon im Vorfeld dieses Festes aus Humanitätsgründen
zu einem Boykott des Grillstandes aufriefen
und Humphrey Borgert sowie Hartmut dem Bürgel
ein lebenslanges Jagdverbot erteilten.
 
Nun zu unseren Musikern, zu unserer All-Star-Septemberfestband.
Fast alle Stars der 78er Dülmener Folk Szene waren vertreten.
„Wie haben wir die bunten Vögel zusammengebracht, die passen doch in keinen Suppentopf“,
haben sich damals viele gefragt.
 
Lag´s an unserer Einladung?:
 
Power to the People.
Kommt alle, bringt Instrumente und Hunger mit,
es gibt was von Bertha.
 
Aber bringt vor allem Euch selbst mit,
vor allem Eure Liebe.
 
We Come Together – We Do It, Right Now.
Also, was sollen wir sagen:
Auf zu Krunke´s Kartoffelacker am Samstag oder Sonntag, dem 3 September.
 
Ihr wisst schon: Peace & Love & Shit was noch?
 
Oder lag´s an der politischen Ausrichtung des Septemberfestes
mit ihrem Ur-Kommunistischen Gedankengut
in christlicher und marxistisch-leninistischer Tradition:
 
Alle Menschen sind gleich.
Musiker sind auch Menschen, Sie sehen nur ein bisschen anders aus.
Also sind auch alle Musiker gleich, weil sie ja Menschen sind.
Alle Musiker bekommen das gleiche.
Wir haben nix.
Also bekommen Musiker auch nix.
 
Ja, unsere politische Ausrichtung, die wird´s rückblickend wohl gewesen sein.
Mit materiellen Werten kannst du keinen Blumentopf gewinnen.
Der Lockruf des Geldes wirkt bei Musikern wie eine Angel ohne Köder bei Fischen.
Glaubt es mir.
 
Zu den überlieferten Fakten, Mitwirkende in der Septemberfestband waren:
 
- Sägemeister Fritze und Marktschreier Peter als Bald Gar
(auf Eirisch: Fidel ohne Kastro aber dafür mit Päddie = Glengar)
 
- Harry Helmer alias Dodo (Santana, Nina Hagen Band, Rotbuche Prag)
 
- Arnim A. Scheithauer (Tanne Wildpark, ex Rotbuche Prag)
 
- Axel Gresch (Gittarrero & Bäcking Wokels der Bänd,
Bob Dillens Begleitkombo vor Beginn der Newer Ending Tur,
die ihn im Jahr 2018 nach Börnste führen wird)
 
- Silbersee Hänschen
(erlangte in der Neuzeit Berühmtheit als Westkoost Hannes aus Nu Jork)
 
- Der Merfelder Fährtensucher Matthias „Glatze“ Hommel
(Bassist bei Genesis / für Bibeltreue: Drittes Buch der Korinther, Psalm 6)
 
- Heiko „Atze Datze“ Dobberke
(damals noch in Windeln mit „Shit Gadem, everybody Jäm“)
 
 
 
Folgende Songs beglückten das Septemberfestvölkchen:
 
- Sandey, Bladdie Sandey
(gewidmet, ey, nah, Ihr wisst schon, unserer seeligen Wildsau Bertha)
 
- Ich glotz Fernsehen
 
- Wer is a Haus in Börnste wi bald kold se Kathedrale
 
- Willst Du mit mir geh´n (für Ha aus Be)
 
- Let it bii, Alli
 
- Oma Krunke´s „Am Fenster“
mit einem dreißig-minütigen Sägesolo von Fritze, da raspelten die Spähne
 
- Es newer regnet auf´m Septemberfest in Börnste
 
- Shit Gadem, get ab jur eis änd jäm
 
Nu is genuch, wech mit der Steinzeit, auf zur Neuzeit.
 
Copyright: Alli Ackerweib
Aus dem Buch: Wildsauen und Kultur
Die Geschichte der Börnster Live-Musik
 

 

 

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