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Das Börnster Herbstmärchen

 

„Lasst uns leben“ war 2005 ein Highlight. Getoppt wurde es vom „Börnster Herbstmärchen 2007“. It was Time for „An Irrdisch Night“. Es war Zeit für eine irre Nacht in Börnste.
 
Die „Irre Nacht“ wurde Stunden vor dem Septemberfest in „Das Börnster Herbstmärchen“ umbenannt, das große Bühnenplakat mit dem neuen Motto überklebt. Eigentlich hätte man Beides stehen lassen können. Es war schon ein irres Börnster Herbstmärchen.

Der musikalische Wettstreit der Gruppen endete Unentschieden. Alle spielen gleichauf in der höchsten Liga. Glengar, Alan & Kelsey und take Two boten „Folk vom Feinsten für´s Folk“.

Die Zeit verging in der Nacht wie im Fluge. Kaum war der Eröffnungssong „The Clock Ticks On“ (Blackmore’s Night, ein ganz heißer Tipp für den der es romantisch mag) gespielt, war die Nacht gefühlsmäßig auch schon vorbei.

 

Ein Highlight folgte dem anderen, aber die Uhren tickten rasend schnell. Man wollte sie stoppen diese Uhren, wollte die Momente ein bisschen länger auskosten. Kaum einem gelang es. Die Stimmbänder waren die ganze Nacht unter Strom.

Das sonntägliche Hochamt war geprägt von piepsigen heiseren Stimmen. So etwas hatte es in Krunke’s Kathedrale noch nicht gegeben.
 
Dem Sommer 2007 konnte man nicht vertrauen. Hatte er seinen Namen überhaupt verdient? Für viele war er ein vorgezogener Herbst. Auch wir trauten dem Sommer nicht, glaubten aber an ein Herbstmärchen. Für das Börnster Herbstmärchen brauchten wir viele Märchenerzähler. So haben wir uns ein Riesen-Zelt ausgeliehen. Ihr seid gekommen ohne zu zögern, ohne wenn und aber, von nah und fern, aus Düsseldorf und aus der Kur in einer Zahl, die wir im Jahr 2000 mit Sicherheit ins Land der Märchen verbannt hätten.
 
270 ist eine Marke, die uns ehrt. Jeder von Euch brachte sein Strahlen, seine gute Laune mit. 270 Menschen können nicht
irren, jeder war ein Teil des Börnster Herbstmärchen. Seid 270 mal gedankt….

 

… ganz besonders Ihr hinter Grill und Theke.
 
Brief an meine Oma
 
Mensch Oma, die Zeit vergeht. Schon wieder ist ein Jahr vergangen. Ich bin immer noch ganz gefangen. Von den Erinnerungen der vergangenen Nacht. Ich möchte mit Dir vorm Fernseher sitzen, eintauchen in die Bilder, die ich nicht missen möchte.
 
Mensch Oma, Du hast was verpasst. Wärste doch dabei gewesen, auf’m Sofa direkt am Bühnenrand. Auf die Fotos wär ich gespannt. Die Kelsey und der Alan hätten sich dazu gesetzt, spielten sie doch bis ganz zuletzt.
 
Mensch Oma, unsere Musik reist weiter, doch die Aussichten sind heiter, in einem Jahr geht’s weiter.
 
 
- Oma Alli Ackerweib“ aus dem Bildband „Stationen meines Lebens“ -
 
Mit dem Sofa und Dir am Bühnenrand, Deine Wärmflasche fest in der Hand.
 
 
Der Kurzkrimi zum Börnster Herbstmärchen
 
 
Kalt ist es geworden. Der Alkohol schmeckt nicht mehr wirklich. Gerstensaft steht abgestanden und verlassen in halbvollen Gläsern und verliert mehr und mehr die Kronen der Zapfkunst. In überfüllten Aschenbechern glimmen die letzten Zigarettenstummel leise vor sich hin. Ihr kalter, sonst so begehrter Rauch findet keine Abnehmer. Hunderte Wunderkerzen, allesamt abgebrannt und ausgeglüht,
haben sich auf den sonst so gepflegten und besenreinen Kathedralenboden inmitten von Bierlachen versammelt. Eine CD dreht ihre einsamen Runden. Die Vibrationen der Klangkörper verhallen nahezu ungehört.
 
 
Gefangen in seinem leicht überfüllten Körper hat sich
Maier mit bewegenden aber in seiner Bedeutung schwer zu greifenden Worthüllen und Gesten von Norbert verabschiedet. Den Gesetzen der Schwerkraft beugend, schlägt er in geschwungenen Bahnen erste Schritte gen Heimat an.
 
Wieder hat sich einer seiner Freunde in die dunkle Nacht verabschiedet und lässt einen vom Abschiedsschmerz sentimentalisierten, frierenden und einsamen Norbert zurück.
 
Doch egal, welch graues und finsteres Bild Norbert gerade zeichnet oder beschreibt, am Ende bleiben stets die positiven Erinnerungen, die im Personal-Kino seiner Erlebnisse die Hauptvorstellung haben sollten.
 
Norbert reflektiert die Ereignisse der letzten Stunden, Minuten und Sekunden und siehe da, er kann sie vor seinem geistigen Auge abrufen, diese warmen, positiven Bilder, das Strahlen in den Gesichtern der Musiker, seiner Leinwandhelden, die Begeisterung der Gäste.
 
Für diese Momente zu leben, füllt ihn zwar nicht ganz aus, aber er hält es für einen großartigen Ansatz. Er ist sich sicher: Die Erwartungen der meisten an diese Nacht wurden um ein Vielfaches übertroffen.
 
Es mag sie zwar gegeben haben, die Gedanken einer Minderheit, die sich nach der Beschaulichkeit und Intimität der ersten Feste gesehnt haben. Doch ganz ehrlich, waren das wirklich ruhige Feiern? Ging da nicht immer schon reichlich die Post ab?
 
Es gibt sie noch, die letzten Aufrechten dieser Nacht.
 
Martha hat die Nacht im Schutz des angrenzenden Maisfeldes verbracht. Sie hat noch nie ein Septemberfest aus der Nähe gesehen und ist sich auch nicht sicher, ob es wirklich gut ist, den Ort des Geschehens näher zu inspizieren. Auf einmal steht Martha zitternd und schwer atmend am Rand des Maisfeldes. Ihre Gedanken sind bei ihrer Oma, doch sie sagt sich: „Geschichte wiederholt sich nicht und außerdem ist es für einen Wildsauenbraten zum Abendessen viel zu spät“. Es siegt die Neugier und schon steht sie in der Kathedrale.
 
Norbert stellt sich ihr in den Weg. Für Martha ist Norbert ein großes Problem, für Norbert umgekehrt nicht. Erschrocken springt Martha einen Riesensatz zurück und landet unsanft auf allen vier Füßen gleichzeitig. Grunzend und quitschend rennt sie davon und sucht den Schutz des Maisfeldes. In ihrer Panik und geblendet durch die tiefschwarze Nacht übersieht sie dabei einen Artgenossen, den sie voll in die Breitseite läuft.
 
Unser Wildsaueneber Eberhard hat seine Begegnung der dritten Art. Benommen stürzen beide zu Boden und liegen in ihren Pfoten. Minutenlang regt sich nichts. Der Aufprall zeigt bei beiden Wirkung.
 
Langsam kommt Eberhard wieder zu sich und registriert, wer da unerwartet in seinen Pfoten liegt. Der Traum seiner schlaflosen Nächte, die Göttin seiner unerfüllten Träume, die schöne, geheimnisvolle, aber für ihn bisher unnahbare Bertha.
 
Sau gehabt (auf Deutsch: Schwein gehabt), denkt sich Eberhard beim Anblick der immer noch bewusstlos in seinen Pfoten liegenden Bertha. Jetzt nur nicht die Situation ausnutzen. Nein, nein, kein Grapscher an ihre Weiblichkeit, auch wenn es schwer fällt, aber erste Hilfe, Schnauze zu Schnauze-Beatmung, das ist des Wildsauen Pflicht.
 
Aus diesem Muss entwickelt Eberhard die zärtlichste und intensivste Schnauze zu Schnauze-Beatmung, die die Welt westlich der Erlenbirk bisher gesehen hat. Und sie zeigt Wirkung: langsam zu sich kommend, fühlt sich Bertha wie in einem fantastischen Traum und erwidert den Schnauzenkontakt…
 
Anmerkung des Setzers: Da es sich bei dem von Ihnen gekauften Buch um die bedingt jugendfreie Version der Geschichte der Börnster Live Musik handelt, sind hier die 127 Seiten, die die Details der Liebesnacht von Bertha und Eberhard beschreiben, nicht abgedruckt. Nur so viel: Die (Wieder-) Vereinigung Deutschlands im Jahr 1989 war dagegen ein Nichts. Die ungekürzte Ausgabe können sie in den führenden Münchener und Hamburger Erotikmärkten (Abteilung: Bizarre Liebesspiele) sowie mit etwas Mut im Merfelder Tante Emma Laden unter der Ladentheke erwerben (damit Tante Emma Bescheid weiß, bitte das Codewort: „Mach mir die Wildsau“ verwenden).
 
Die Begegnung mit Martha beschäftigt Norbert nicht weiter. Er wirft einen Blick in den weiten Rund. Vorne an der Bühne stehen noch zwei einsame aber jeweils zweibeinige Gestalten. Man versteht sie kaum, reden sie über die vergangene Nacht, über Partnertausch? Vielleicht gar über beides.
 
Norbert weiß es nicht. Es interessiert ihn auch nicht wirklich. Er sehnt sich nach seinem warmen Bett, kann sich aber nicht aufraffen sich auf den Weg zu machen. Sehr ungewöhnlich für Norbert, denn er ist sogar im Dunkeln in der Lage, die 355 Meter zurück nach Hause und damit in sein Bett zu finden. Hofft er insgeheim noch eine Partnerin für die Nacht zu finden?
 
Der Grill ist aus, die Glut erloschen. Drei Würstchen warten noch auf ihre Abnehmer. Ist nicht gut um sie bestellt. Angeschwärzt, runzelig und voller Falten liegen sie auf dem mit einer dicken verbrannten Fett- und Fleischkruste versehenen Rost. Nein, auf Norbert üben diese Würstchen keinen Reiz aus.
 
Am Straßenrand steht eine rassige Frau, wartend. Auf wen und was? Wer ist das? Die Lichterketten an der halboffenen Scheune tragen das Licht nicht bis hierher. Licht und Schatten irritieren viel mehr. Die Frau am Straßenrand mag 40 Tage älter sein als er, sie kann auch 2 Jahre und 7 Monate jünger sein. Ist sie zur Volksschule gegangen oder zum Gymnasium? War sie eine gute Schülerin, hat sie einen Freund oder Ehemann? Er weiß es nicht. Die Frau am Straßenrand interessiert ihn nicht wirklich. Ihre Wärme schon. Zwei Scheinwerfer erleuchten die Szenerie. Ein Taxischild gibt Klarheit. Tür auf, Tür zu, die Scheinwerfer verschwinden, die Frau ist weg. Ebenso der Taxifahrer. Rotlicht erhellt für einen kurzen Moment den Lauf der Straße. Die Bremslichter des Taxis sind intakt. Mehr gibt es nicht zu sehen.
 
Allein gelassen steht er auf dem taunassen Rasen.
Sein kalter Blick ist gen Himmel zum schwachen Glanz des Mondes, der sich teilweise hinter dunklen Wolken am schwarzen Himmel verbirgt, gerichtet und schwenkt langsam zurück auf die Kathedrale. Die Beine sind noch fit, haben die Musik der Nacht im Blut. Mit vibrierenden Schritten bleiben sie auf der Spur, steuern direkt den Zapfhahn an. Ein letztes Mal den warmen Luftzug der Kühlung genießen, die Nacht mit einem letzten Bier beschließen.
 
Die zwei Gestalten vor der Bühne sind noch da. Mann und Frau, das wird ihm jetzt klar. Sie stehen da, aber nicht in einer Weise, wie wenn sie sich während einer Bahnfahrt gezwungenermaßen begegnen und dann schweigend verharren, tunlichst darauf bedacht und bemüht, das sich ihre leeren Blicke nicht begegnen, nein, danach sieht das ganz und gar nicht aus. Sie stehen da, seine Blicke fortwährend forschend, suchend nicht unbedingt nach dem Augenkontakt, da gibt es anscheinend wichtigere Dinge. Es sieht nicht so aus, als ob sie sich wirklich kennen würden. Ihre Hände sind jetzt forschend an seiner Hose, was sie da wollen, das wird Norbert nicht ganz klar.
 
„Geld fürs Wohnmobil, Französisch und Pariser“ – Bruchstücke ihres Gesprächs dringen bis zur Theke und damit bis in seine feinen Ohren. Die haben noch was vom Leben. Urlaub in Frankreich, Eifelturm und der Glöckner von Notre Dame denkt sich Norbert.
 
In diesem Moment verlassen die beiden eng umschlungen die Kathedrale. Für einen Moment kann er sie erblicken. Ihm wird ganz warm. Ein Dekolletee bis zum Bauchnabel, kurzer, lederner, signalfarbener, eng anliegender roter Rock, lange schwarze Stiefel, Maße vom feinsten. Ein bisschen viel Schminke, aber trotzdem, da kann man schwach werden. Seine starr geöffneten Augen trennen sich von ihr in der Gewissheit, das sie ihn allein zurück lassen würde. Die Gedanken kreisen aber weiter um den Moment des Augenkontaktes, die weißen und roten Blutkörperchen schießen in Richtung seines bisher ungenutzten Abstellgleises, es bleibt nicht bei einem Bier. Fünf, sechs sind’s wohl gewesen.
 
Am Straßenrand wird erst mal entleert. Rotlicht erleuchtet die vor der Scheune zwischengeparkten Wohnwagen. Kam der Lichtschein aus einem der Wohnwagen? Ja, er war sich ziemlich sicher. Aber nein, zu viel getrunken, das muss wieder ein Taxi gewesen sein. Auch die Geräusche, dieses eindringliche Quitschen, irritieren ihn nicht weiter, das müssen wohl die Wildsau Martha und Ihr Eber Eberhard aus dem nahen, noch nicht abgeernteten und daher für Wildsauen reizvollen Maisfeld gewesen sein.
 
Zurück in der Kathedrale setzt er sich vor den Hahn, zapft ein Bier an, wundert sich über das Rascheln der Mäuse, ja fast ist ihm so, als würde der ehrwürdige Kathedralenboden unter ihrem Gewicht beben und schläft von einer Sekunde auf die andere ein.
 
Um sieben Uhr kehrt erstes morgendliches Leben in die Kathedrale ein. Mutter Krunke erscheint topfit und farbenfroh gekleidet in dem ehrwürdigen Gemäuer im Vorhaben die verbliebene Septemberfestgemeinde mit einem vitalen Frühstück zu beglücken oder zumindest mit einem frischen, aromatischen Kaffee zu verzücken. Unverrichteter Dinge muss sie sich wieder verdrücken. Eine heiße Tasse Kaffee, zwei liebevoll geschmierte Brote mit Schinken und drei gekochte Eier sind noch nicht gefragt. In der Kathedrale ist nur Norbert drin, doch der ist noch ganz hin. Ach ja, denkt sie sich, der hat die Nacht genossen und mit einem kräftigen Schluck stilgerecht beschlossen.
 
Gegen neun Uhr wacht Norbert auf. Total verkatert und mit einem Kopf wie eine Rathausuhr. Hinter ihm liegt eine zersplitterte Flasche Sweet September, sein Hemd hat einiges an Farbe zugelegt. Hätt ich doch nur den Schnaps weggelassen, denkt sich Norbert.
 
Norbert bleibt nicht lang allein. Ein hungriger Huber tritt mit nüchternem Magen in die Kathedrale ein. Er sieht ihn da sitzen und geizt nicht mit Witzen. Ungeschminkt und ungeduscht erzählt ein gezeichneter und nicht gerade vom Schönheitsschlaf erwachter Norbert mit trockener, belegter Stimme die Geschichte der letzten, langen Nacht. Huber nimmt die gestückelten, dunklen Erinnerungen, die kurzen beleuchteten Szenen, die eingestreuten irritierenden Schlussfolgerungen auf, verbindet sie mit seinen Eindrücken und kommt ins Grübeln. Zur optimalen Versorgung seiner detektivisch geschulten Hirnzellen atmet er tief ein und aus und das fortwährend bis seine Zellen zur prozessgesteuerten Höchstleistung gelangen und erstes Licht in das Dunkel der vergangenen Nacht zu bringen scheinen.
 
„Martha im Maisfeld, ein freilaufender, wohlschmeckender, knuspriger Wildsauen-Sonntagsbraten, und kein Jäger reagiert, das darf nicht sein, da gibt es mehr als ein ?“.
Das erste, zu früh artikulierte Ergebnis seiner Hirnarbeit überzeugt nicht wirklich. Zu viele ablenkende Faktoren, die frühe Stunde, der ungesättigte, knurrende Magen haben den klaren Durchblick getrübt und eine durchleuchtete, fehlerfreie Analyse verhindert.
 
Die drei Würstchen vom Grill ohne Glut sind noch da und sie waren vor Stunden schon gar. Sie werden von Huber zur weiteren Leistungsoptimierung genutzt und landen postwendend in seinem Magen. Noch einmal wird durch tiefes Aus- und Einatmen die Sauerstoffzufuhr gesteigert. Der zweite Output ist um ein Vielfaches besser: Mensch Meier denkt er jetzt, an der Geschichte ist was Krummes dran. Da gibt es mehr als drei ???.
 
 
 
- Nach der Nacht der Nächte: Eberhard auf Nahrungssuche -
 
In diesem Moment tritt er ein, ein dritter morgendlicher Frühaufsteher. „Mensch Maier, wieder nüchtern?“ hallt es Maier entgegen. Noch leicht geschwächt, haut ihn die Wortwelle fast um. Als Huber ihn noch dazu von Norbert´s
Begegnung mit der mysteriösen, rassigen Frau erzählt, muss er sich erst einmal setzen. „Ein Dekolletee bis zum Bauchnabel, kurzer, lederner, signalfarbener, eng anliegender roter Rock, lange schwarze Stiefel, Maße vom feinsten, der Frau bin ich begegnet. Sie hat mir ungefragt und ungeniert ihre Liebesdienste angeboten. Sie wollte mich in ihren Wohnwagen zerren, aber ich habe widerstanden. Ihr wisst, ich habe eine tolle, attraktive, gut aussehende und kluge Frau, die mich erfüllt, um kein Geld der Welt würde ich sie betrügen.“
 
Maier´s feinfühlige Worte bestärken Huber´s Verdachtsmomente: „Mensch Maier, da ist was Krummes dran, da gibt es vier ????, das war keine Nymphomanin.“
 
Huber, Maier und Norbert begeben sich auf Beweissuche. Beim Blick in den sich verstärkenden Glanz der Septembersonne bemerken sie, dass sie allesamt ihre Sonnenbrillen vergessen haben. Doch sie lassen sich durch nichts blenden oder irritieren. Die Geschehnisse der letzten Nacht schreien danach, aufgeklärt zu werden.
 
Als erstes inspizieren sie die Wohnwagen und deren Vorfeld und siehe da, ein erstes Beweisstück aus Paris, achtlos weggeworfen, auf dem noch taunassen Rasen vor dem Wohnwagen liegend. Inhaltsschwer wird es hochgehoben. Weiß wie Schnee, klebrig wie ein Groschenroman, ist die enthaltene, für sich gesehen unschuldige Masse, sie wird bestimmt nicht von Schneewittchen sondern wohl eher vom bösen Wolf gewesen sein.
 
Vom ersten Erfolg angespornt, nehmen sie sich den Abfall in Form der Mülltonnen vor. Sie wühlen nicht lange herum, sie interessieren sich nur für das Oberflächliche, das zuletzt eingeworfene, und siehe da, bei der dritten Tonne werden sie fündig. Detailliert und mit besonderer Sorgfalt steht dort auf einem weggeworfenen, handgeschriebenen Zettel geschrieben:
 
 
Gedanken schießen durch Huber´s Kopf. Was ist mit der Mörtschendeisingkasse? Was ist mit den Einnahmen
der Kids aus der letzten Nacht? Es wird recherchiert und sofort bilanziert. Die Kasse ist noch da, doch es fehlen die Scheine.
 
Am Montag steht´s dann in der Dülmener Zeitung geschrieben:
 
Brutaler Raubüberfall für eine teure Liebesnacht. Potenzgestörter, rechenschwacher, abhängig
beschäftigter Sexhungriger hätte eins der drei Ackerweiber fast umgebracht.
 
Der Tathergang und das Motiv sind damit geklärt. Übrig bleibt aber ein großes Fragezeichen: Wer ist der potenzgestörte, rechenschwache, abhängig beschäftigte Sexhungrige und wo treibt er sein Unwesen?
 
Die dunkle, triste Jahreszeit steht bevor und der Übeltäter zieht wohlmöglich unbeirrt von allem seine Bahnen in Börnste und Umgebung.
 
Die nächsten Wochen waren geprägt von einer inneren Unruhe. Die Tat blieb in den Gedanken vieler haften.
 
 
Trotzdem ging das Leben weiter und, ihr werdet es sicher schon denken, es wurde wieder gefeiert:
 

 

 

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