
Zäher Vogel fiel erst nach dem 97. Schuß
Börnster Schützen feierten / Dechant Stüper las Messe
40 Jahre nach seiner ersten Regentschaft hat Ludger Kuhmann am Sonntag den Vogel erneut abgeschossen und ist damit der neue König der Börnster Schützen. "So zäh war er noch nie!" Ähnlich wie ihr Vorsitzender Josef Lücke betrachteten dessen Schützenbrüder die Standhaftigkeit des Vogels beim Königsschießen am Sonntag nachmittag. 97 scharfe Schüsse waren nötig, ehe der Vogel um 18 Uhr fiel. Kuhmann wählte Maria Krunke zur Königin.
Dem Königsschießen als Höhepunkt des Festes war die traditionelle Festfolge vorausgegangen. Am Samstag wurden die Feierlichkeiten mit einer Messe im Festzelt eröffnet. Dechand Alois Stüper (St. Viktor) hielt den Gottesdienst. "Er fühlt sich sehr mit dem Verein verbunden und las die Messe obwohl er bereits pensioniert ist", berichtete Potthoff, Schriftführer und stellvertretender Versitzender der Börnster Schützen. Am Abend gestaltete die Band "Hotline" einen Festball im Zelt. "Die Stimmung war ausgezeichnet und der Ball war besonders von Jugendlichen gut besucht", zog Potthoff eine positive Bilanz.
Eine gute Beteiligung war auch beim Königsschießen zu verzeichnen. Der noch amtierende König wurde mit musikalischer Begleitung des Musikvereins Asbeck abgeholt. Besonders die Jungschützen ließen es sich nicht nehmen, dem hölzernen Federvieh mit gezielten Schüssen nachzustellen. "Du schießt jetzt nicht, sonst laß ich mich scheiden", rief eine aufgebrachte Ehefrau ihrem Jungschützen zu, der willens war, selbst bei kritischer Lage des Vogels noch ans Gewehr zu treten.
Ludger Kuhmann ließ sich nicht vom Federvieh beeindrucken und zielte stets genau auf die Mitte. Dann war er schließlich erfolgreich, wenn auch sehr spät. "97 Schuß sind für Börnste sehr ungewöhnlich", so Potthoff. Im vergangenen Jahr hatte Bernahrd Brambrink mit dem ersten scharfen Schuß, einem Glückstreffer, den Vogel von der Stange geholt.
Beim Festball am Sonntag abend eröffnete der neue König den Tanz, zu dem erneut die Band "Hotline" aufspielte. Anschließend fand im Haus des Königs das traditionelle Eierbacken für Nachbarn und Vorstand statt. "Das steht zwar in keiner Satzung, aber das ist eben Tradition", meint Potthoff.
Abseits von fröhliche Trunkenheit und Festrummel wurde gestern ein Kranz am Kriegerehrenmal niedergelegt. Zahlreiche Ehrengäste, darunter Bürgermeisterin Dorothea Hainke und Vertreter der Kirchen, blickten gestern beim Kaffeetrinken auf ein turbulentes und ereignisreiches Fest zurück. Der Kolpingspielmannszug sorgte für Unterhaltung Die Feierlichkeiten klangen am Abend mit musikalischer Unterstützung vom Dülmener Musikladen, DJ Gutfried Woelk aus.
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